Ein Lungenemphysem ist eine chronische Aufblähung der Lungen durch Luft. Das Gasvolumen wird dadurch erhöht, das Ausatmen fällt dem Betroffenen schwer. Meist sind nicht alle Lungenabschnitte beteiligt. Das Gewebe der betroffenen Bereiche verliert durch die ständige Überdehnung an Elastizität – ein Vorgang, der nicht rückgängig gemacht werden kann. Folge ist die Zerstörung von Lungenbläschen und deren Scheidewänden.

Wie entsteht ein Lungenemphysem?

Meist tritt das Lungenemphysem während chronischer Erkrankungen der Lungen oder Bronchien auf. Dazu zählen chronische Bronchitis oder Asthma bronchiale. Wesentlich seltener ist das Altersemphysem. Ursache ist ein altersbedingter Elastizitätsverlust des Lungengewebes, der ab dem fünften Lebensjahrzehnt auftreten kann.

Welche Anzeichen gibt es?

Zu Beginn der Erkrankung sind folgende Symptome typisch:

Kurzatmigkeit: Sie tritt nur bei Belastung auf und ist abhängig von äußeren Faktoren wie Klima oder Jahreszeit.
Bläulich verfärbte Lippen und Finger (Zyanose) durch den Sauerstoffmangel im Blut, Müdigkeits- und Schlappheitsgefühl, Antriebslosigkeit.

Bei fortgeschrittener Erkrankung kommen folgende Anzeichen hinzu:

Kurzatmigkeit bis zum Dauersymptom
zunehmende Leistungsschwäche
Langjähriger Husten und Auswurf
Der Brustkorb wird fassförmig, da die Brustmuskulatur in der Einatmungsstellung bleibt.
In schweren Fällen kann der Kranke seinen Alltag nicht mehr allein bewältigen, er wird pflegebedürftig.
Durch die Veränderung des Lungengewebes wird das rechte Herz stärker belastet. In schweren Fällen kann es daher zu Herzversagen kommen.

Das Lungenemphysem wird pathologisch-anatomisch definiert als irreversible Erweiterung und Destruktion der Lufträume distal der terminalen Bronchiolen. Es geht bei den meisten Erkrankten mit einer funktionell relevanten Atemwegsobstruktion einher. Zwischen dem Ausmaß der Destruktion im alveolären Bereich (Lungenbläschen) und der messbaren Atemwegsobstruktion (Lungenfunktion) besteht eine schlechte Korrelation. Mit Hilfe der Computertomographie des Brustkorbs (Thorax-CT) gelingen im Regelfall eine Differenzierung des vorherrschenden Typs und die Charakterisierung des regionalen Destruktionsgrades der Lungenabschnitte infolge des Emphysems.

Pathologisch-anatomisch wird das Lungenemphysem wie folgt eingeteilt:

Das zentrilobuläre (zentroazinäre) Emphysem

entsteht typischerweise aus einer chronisch obstruktiven Bronchitis. Dieser Typ ist primär in den Oberlappen der Lunge zu finden. Meist handelt es sich um Raucher oder ehemalige Raucher. Bei diesem Emphysem sind zunächst die feinen Verästelungen der Bronchien, die direkt zu den Alveolen führen, betroffen. Die Schädigung der Lungenbläschen (Alveolen) beginnt im Bereich der kleinen Atemwege und breitet sich im weiteren Verlauf innerhalb der kleinsten funktionellen Lungeneinheit – so genannter sekundärer Lobulus - von zentral nach peripher aus.

Das panlobuläre (panazinäre) Emphysem

betrifft typischerweise primär die Lungenbläschen und erst später die kleineren Atemwege. Die Destruktion im sekundären Lobulus schreitet meist von peripher nach zentral fort. Hauptgrund für die Entstehung eines panlobulären Emphysems ist der vererbte Mangel des Enzyms Alpha-1-Antitrypsin. Dieses Enzym schützt die Lunge vor zerstörerisch wirksamen Proteasen, die das Gewebe bei Enzymmangel angreifen können.

Das paraseptale Emphysem

entsteht in der Peripherie der Lunge und bevorzugt im Bereich der Lungenspitzen.

Wenn die Alveolarsepten einreißen, können die Emphysemblasen zusammenfließen. Es bilden sich bei weiterem Wachstum größere Blasen, so dass ein bullöses Emphysem entsteht.

Erkennung der COPD oder eines Lungenemphysems im Frühstadien

Die Erkennung von Frühstadien der COPD oder eines Lungenemphysems ist selbst bei Einsatz modernster Lungenfunktionsgeräte sowie der Computertomographie des Brustkorbs schwierig. In fortgeschrittenen Stadien der Erkrankung erscheint die Unterscheidung zwischen dem Schweregrad der chronisch obstruktiven Bronchitis und dem Schweregrad und Verteilungsmuster des Lungenemphysems mittels differenzierter Lungenfunktionsanalyse und bildgebender Diagnostik – hier insbesondere mit Hilfe der hochauflösenden CT-Verfahren - auch im Hinblick auf die optimale Nutzung vorhandener Therapieoptionen sinnvoll.

COPD wird in erster Linie durch Rauchen verursacht. Erstes Anzeichen ist Husten, der mit der Zeit immer hartnäckiger wird und die Betroffenen vor allem morgens quält. Hinzu kommt Auswurf, der langsam zäher wird und immer schwerer abzuhusten ist. Die Patienten leiden unter Atemnot, zunächst nur bei Belastung, später auch in Ruhe. Die Krankheit hat im Regelfall einen progredienten Verlauf.

Die Diagnose richtet sich nach den Beschwerden des Patienten, in erster Linie aber nach den Ergebnissen der Lungenfunktionsprüfung. Die Häufigkeit des schubweisen Ausbruchs (auch Exazerbation genannt), einer Lungenentzündung ist ein wesentliches Diagnosekriterium. Die folgende Einteilung wurde von der Global Initiative for Chronic Obstructive Lung Disease (GOLD) veröffentlicht.