Bronchiektasen

Patienten mit Bronchialaufweitungen (Bronchiektasen) und chronischem Husten wird empfohlen, die Selbstreinigung ihrer Atemwege durch die Anwendung von Methoden aus der Atemphysiotherapie (Bronchialtoilette) zu fördern. Einen Überblick über die neuen Empfehlungen der European Respiratory Society in der bislang ersten europäischen Leitlinie zur Behandlung von Bronchiektasen gibt die Deutsche Lungenstiftung.

Die European Respiratory Society (ERS) hat bei ihrer Jahrestagung in Mailand die erste europäische Leitlinie für Bronchiektasen bei erwachsenen Patienten vorgestellt. Die Leitlinie gibt Antworten auf neun Fragen rund um die Diagnose und Therapie bei Bronchiektasen. Nachzulesen ist sie im ‚European Respiratory Journal’.Bronchiektasen sind Ausweitungen der Bronchien, die angeboren sein können oder in Folge chronischer Lungenerkrankungen entstehen. Eine offizielle Leitlinie zur Diagnose und Behandlung der Erkrankung gab es bisher nicht.

Immer wieder auftretende Infektionen oder entzündliche Prozesse in den kleinsten Bronchien (Bronchiolen) können zylinder-, sack- oder spindelförmige Ausweitungen der Bronchien verursachen - so genannte Bronchiektasen (aus dem Griechischen éktasis = Erweiterung). Diese Hohlräume tragen nicht mehr zum Gasaustausch bei, vielmehr füllen sie sich wie ein Syphon an der untersten Stelle mit Sekret, das dann von Bakterien besiedelt zu einer Quelle wiederkehrender Infektionen wird. Insbesondere bei Lungenpatienten wie z.B. Menschen mit chronisch-obstruktiver Lungenerkrankung (COPD) können solche Bronchiektasen zu häufigeren Verschlechterungsschüben (Exazerbationen) führen, die das Risiko, zu sterben, merklich in die Höhe treiben.

Mit Schleim und Eiter gefüllte Aussackungen der Bronchien nennt man Bronchiektasen. Mit einem Register namens „Prognosis“ sollen betroffene Patienten in Deutschland fortan rekrutiert werden.

Viele Patienten mit Bronchiektasen, die nicht durch eine Cystische Fibrose (CF) bedingt oder mit einer solchen assoziiert sind, profitieren von einer Behandlung mit inhalativen Antibiotika. Bronchiektasen bezeichnen Erweiterungen und Aussackungen der Bronchien, in denen sich Bronchialsekret staut und so eine chronische bakterielle Infektion begünstigen kann. Für Patienten mit CF ist diese Therapieform seit langem erfolgreich im Einsatz.

Ein nur 15 Minuten dauerndes Online-Survey der European Lung Foundation soll dazu beitragen, die Versorgung und Lebensqualität von Patienten mit Bronchiektasen zu verbessern. Die Befragung richtet sich an Patienten mit nicht durch Mukoviszidose verursachten Bronchiektasen und an deren Angehörige und Freunde.

Eine aktuelle Zusammenfassung zum Therapiemanagement bei Bronchiektasen in der Fachzeitschrift ‚Pneumologie‘ beschreibt, wann und bei welchen Patienten antibiotische Wirkstoffe eingesetzt werden können.