COPD und Medikamente

Meet-the-Expert: Die Empfehlungen der GOLD (Global Initiative for Obstructive Lung Disease) zur Diagnose, Therapie und Prävention der COPD liegen im neuen GOLD-Report 2017 vor. Definitionen und Therapieentscheidungen wurden modifiziert und Exazerbationen konkretisiert.

Nach einer Zwischenauswertung des deutschen DACCORD-Registers erhielten über 30% der COPD-Patienten bei Einschluss inhalative Kortikosteroide (ICS), auch Patienten der GOLD Gruppen A und B* (1), ohne entsprechende Indikationsstellung (2). Ein Absetzen der ICS-Therapie ging nicht mit einem erhöhten Exazerbationsrisiko oder einer Verschlechterung des Symptomstatus einher, wie eine Subgruppenanalyse von DACCORD zeigte (3).

Osteoporose, koronare Herzkrankheiten, Depression sowie Über- und Untergewicht sind häufig anzutreffende Erkrankungen im Zusammenhang mit COPD. Gerade in diesem Kontext spielt ein zielgerichtetes interprofessionelles Medikationsmanagement eine Schlüsselrolle bei der Optimierung der Patientenversorgung. Dr. med. Frank Richling und Ina Richling über den kniffligen Fall des COPD-Patienten.

Betablocker zur Behandlung von Herzschwäche werden Patienten, die auch an COPD leiden, oftmals vorenthalten. Zu diesem Ergebnis kommt eine Untersuchung aus Großbritannien, in die Daten aus über 500 Arztpraxen eingeflossen sind. Diese Unterversorgung entspricht nicht den aktuellen Empfehlungen der GOLD-Leitlinie zur Behandlung von COPD-Patienten.

Wirksamkeit von inhalativen Kortikosteroiden bei COPD-PatientenWISDOM-Studie ausgewertet zur besseren Klassifikation von Patientensubgruppen.Das Absetzen inhalativer Kortikosteroide erhöht die Exazerbationsrate bei COPD-Patienten mit Eosinophilie und häufigen Exazerbationen im Krankheitsverlauf. Dies wirft ein neues Licht auf den Einsatz inhalativer Kortikosteroide bei COPD-Patienten, die diesen Kriterien nicht entsprechen.https://goo.gl/5BLvK9

Patienten mit Herzinsuffizienz und begleitender COPD sind offenbar häufig unterversorgt. Entgegen den offiziellen Empfehlungen wird ihnen nämlich der Betablocker oft vorenthalten, hat jetzt eine Studie in Großbritannien ergeben.COPD und Herzinsuffizienz treten häufig gemeinsam auf. Laut der Global Initiative for Chronic Obstructive Lung Disease (GOLD) sind etwa 30 Prozent aller COPD-Patienten von der Pumpschwäche des Herzens betroffen. Für die Therapie der Herzerkrankung hat dies keine Konsequenzen, zumindest theoretisch nicht.

Das Ziel einer Behandlung der chronisch-obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) ist, Luftnot und Exazerbationen zu reduzieren sowie Lungenfunktion, Lebensqualität und körperliche Belastbarkeit zu verbessern. Monotherapien erreichen dies häufig nicht.»Trotz Therapie mit einem lang wirk­samen Bronchodilatator berichten viele COPD-Patienten über relevante Luftnot, und zwar unabhängig vom Schweregrad der Erkrankung«, sagte Privatdozent Dr. Kai Michael Beeh vom Institut für Atemwegsforschung in Wiesbaden. Dies bilde die Rationale für die Kombination zweier Wirkstoffe, die über unterschiedliche Mechanismen die Bronchien erweitern.