COPD und Medikamente

Prof. Dr. Felix Herth ist Medizinischer Geschäftsführer und Chefarzt der Abteilung Innere Medizin - Pneumologie der Thoraxklinik, Universitätsklinikum Heidelberg. Im Interview schildert er seine ersten Erfahrungen zur Therapie mit der neuen COPD-Dauertherapie Spiolto® (Tiotropium/Olodaterol) Respimat®, die seit Mitte August in Deutschland verfügbar ist und erklärt, warum eine frühe, effektive Intervention in der COPD-Therapie so wichtig ist.

Bisher galt die Behandlung von COPD-Patienten mit Betablockern als kritisch. Dabei kann sie auch Verschlechterungsschübe (Exazerbationen) reduzieren. Daruf weist der Verband Pneumologischer Kliniken (VPK) unter Berufung auf aktuelle Studienergebnisse hin.

Durch die Entwicklung neuer Therapieoptionen und Fixkombinationen im Bereich der chronisch-obstruktiven Lungenerkrankung COPD können Patienten im Vergleich zur Gabe der jeweiligen Einzelwirkstoffe immer effektiver und individueller behandelt werden. Als feste Säule neben Bronchodilatatoren hat sich bei schwerer COPD mit Exazerbationshistorie Roflumilast (Daxas®) als ergänzendes antientzündliches Wirkprinzip etabliert. http://goo.gl/KwNlIg

Die Kombination der beiden Wirkstoffe Ambrisentan und Tadalafil zur Erstbehandlung von Lungenhochdruck bringt deutliche Vorteile gegenüber der Therapie mit jeweils nur einem der Wirkstoffe. Zu diesem Ergebnisse kommt die AMBITION-Studie mit 500 Teilnehmern, die an Lungenhochdruck erkrankt waren und zuvor noch keine medikamentöse Behandlung erhalten hatten. Daten zur Studie wurden nun in der renommierten Fachzeitschrift New England Journal of Medicine veröffentlicht.

Zum 1. August wird es wieder Fertigarzneimittel mit Metoclopramid-haltigen Tropfen auf dem deutschen Markt geben.

Ein Wissenschaftlerteam des Deutschen Zentrums für Lungenforschung (DZL) hat erstmals die Wirkung des Medikaments Oprozomib auf die Krankheit Lungenfibrose untersucht. In Anbetracht der Ergebnisse raten die Forscher zu Vorsicht bei der weiteren Verwendung. In der Zeitschrift ‚PLOS ONE‘ berichten sie von guten Effekten in der Zellkultur aber auch von starken Nebenwirkungen in vivo.

Fehler bei der Anwendung verschiedener Systeme können die Wirksamkeit der Therapie und damit den Behandlungserfolg gefährden. Pneumologische Fachverbände fordern daher den Ausschluss der bestehenden Aut-idem-Regelung. Sowohl bei der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) als auch beim Asthma hat die Inhalationstherapie einen hohen Stellenwert, da sie sehr effektiv und zugleich nebenwirkungsarm ist. Voraussetzung ist jedoch, dass die verordneten Substanzen tatsächlich in den Lungen deponiert werden und dort ihre Wirkung entfalten können.