Lungentransplantation

Welche Auswahlkriterien geeignete Transplantations-Kandidaten erfüllen sollten, nach welchem Punktesystem die Organzuteilung erfolgt, welche Medikamente zur Vermeidung von Komplikationen nach der Transplantation eingenommen werden müssen, und wie wichtig die Therapietreue und psychosoziale Unterstützung des Patienten ist – all dies wird Prof. Tobias Welte, Direktor der Klinik für Pneumologie an der Medizinischen Hochschule Hannover und Vizepräsident der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP, den Besuchern des 5. Symposiums Lunge (am Samstag, den 09. Juni 2012 in Hattingen) in einem Vortrag schildern.

Der Deutsche Bundestag hat sich bei der Ersten Lesung zu den Reformen des Transplantationsgesetzes einhellig für die Einführung der „Entscheidungslösung“ bei der Organspende ausgesprochen. Künftig soll nach einem gemeinsamen Antrag der Fraktionen von Union, FDP, SPD, Grünen und Linken jeder Bürger alle zwei Jahre von den Krankenkassen zu seiner Spendebereitschaft befragt werden.

Die Organspende in Deutschland wird neu geregelt. Vertreter aller Fraktionen einigten sich am Donnerstag auf Änderungen am Transplantationsgesetz, wie CDU-Gesundheitsexperte Jens Spahn bestätigte. Demnach sollen in Zukunft alle Bürger ab 16 Jahren regelmäßig gefragt werden, ob sie zur Organspende bereit sind. Bislang müssen die Deutschen selbst aktiv werden, um sich einen Organspendeausweis zu besorgen.

Seit dem 10. Dezember 2011 gelten neue Richtlinien, die bestimmen, welcher bedürftige Patient als nächstes eine gespendete Lunge erhalten soll. Beispielsweise soll die bisherige Wartezeit der Organbewerber kein Kriterium mehr für eine Organvergabe sein.

Die Bundesärztekammer hat die Richtlinien für die Allokation von Spenderlungen novelliert: Der Lungenallokations-Score, der in den USA entwickelt wurde, berücksichtigt Erfolgsaussicht und Dringlichkeit. Die Wartezeit als Verteilungskriterium entfällt künftig.

Ab 10. Dezember 2011 gelten neue Richtlinien für die Vermittlung von Spenderlungen. Damit zeichnet sich ein Paradigmenwechsel ab: Statt der Wartezeit spielen in Zukunft die Erfolgsaussichten einer Transplantation eine ausschlaggebende Rolle bei der Organvermittlung.

Mit dem 10. Dezember 2011 ist es soweit: ab dann gibt es eine neue Grundlage für die Verteilung von Spenderlungen. Grundlage der veränderten Organverteilung ist ein in den USA entwickeltes Bewertungssystem