Lungentransplantation

Eine Studie des amerikanischen Loyola University Medical Center deutet darauf hin, dass ein Verfahren zur Behandlung von Sodbrennen eine chronische Abstoßungsreaktion bei Lungentransplantierten verhindern könnte. Ferner helfen bestimmte Proteine (Eiweißstoffe) in der Lungenflüssigkeit vorauszusagen, wie wahrscheinlich es ist, dass die transplantierte Lunge versagt.

An der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) werden Patienten mit schweren Lungenschäden mit der sogenannten extrakorporalen Membranoxygenierung, kurz ECMO, in wachem Zustand behandelt. Darüber und über neue Entwicklungen bei Lungentransplantationen sprach der Lungeninformationsdienst mit Professor Axel Haverich, dem Leiter der Klinik für Herz-, Thorax-, Transplantations- und Gefäßchirurgie an der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH). Sie hält weltweit eines der größten Zentren für Lungentransplantationen und das größte in Europa.

Patienten, die eine größere Spenderlunge erhalten als die eigene, könnten bessere Überlebenschancen haben. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Johns Hopkins University, die kürzlich im Fachmagazin `The Annals of Thoracic Surgery` veröffentlicht wurde.

Trotz erfreulicher Fortschritte fallen die langfristigen Überlebensraten nach einer Lungentransplantation immer noch deutlich schlechter aus als bei anderen Organtransplantationen. Auf der anderen Seite sind Spenderorgane rarer denn je. Umso wichtiger ist es für Mediziner, auf Basis der bestehenden Richtlinien geeignete medizinische Kriterien für die Auswahl potentieller Transplantationskandidaten anzuwenden. Nur so können sie einen größtmöglichen Erfolg der Eingriffe erzielen.

Das akute Nierenversagen stellt eine wichtige und schwerwiegende Komplikation nach Herz- oder Lungen-Transplantation dar. Spezialisten aus Hannover lieferten genaue Daten.Retrospektiv analysierten die Forscher Befunde zur Nierenfunktion bei 1400 Patienten, die in den Jahren 1996 und 2010 ein neues Herz, eine neue Lunge oder beide Organe verpflanzt bekommen hatten.

Ist bei einer Lungentransplantation die Spenderlunge größer als jene des Empfängers, ergibt sich eine um 30 Prozent höhere Überlebensrate innerhalb eines Jahres. Zu diesem Ergebnis kommen Forscher der Johns Hopkins University http://jhu.edu . Während bislang versucht wurde, Lungentransplantate in der möglichst passenden Größe zu finden, zeigt sich nun, dass eine Übergröße die beste Option für die Patienten ist.

Patienten nach einer Lungentransplantation profitieren von regelmäßigem Bewegungstraining, dies bestätigt eine belgische Studie. Die körperliche Aktivität und Leistungsfähigkeit der Transplantierten verbesserte sich sofort und nachhaltig. Auch im Hinblick auf die Lebensqualität scheint die Wirksamkeit erwiesen. Jedoch dauert es hier länger, bis sich Therapieerfolge einstellen.