Forschung

Rund tausend Exraucher mit oder ohne gesundheitliche Beschwerden werden für eine groß angelegte europäische Studie über die chronisch obstruktive Lungenerkrankung COPD (Raucherbronchitis) gesucht. Interessierte können sich in einem der vier deutschen Zentren (München, Freiburg, Marburg, Hannover) melden.

Britische Forscher haben ein neuartiges Atemgerät entwickelt, das den ausgeatmeten Sauerstoff nicht wie herkömmliche Geräte freisetzt, sondern in einem geschlossenen System wiederbenutzt. Diese neue Technologie könnte künftig bei der Therapie von Lungenpatienten entscheidende Vorteile bringen.

Bei der Entwicklung von Medikamenten zur Bekämpfung von Lungeninfekten setzen Forscher der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt am Main auf spezielle Wirkstoff-Kombinationen. Gegen die zunehmende Antibiotika-Unempfindlichkeit der bakteriellen Erreger muss nämlich besonders effektiv vorgegangen werden.

Bestimmte Eiweißstoffe in der ausgeatmeten Atemluft können auf Lungenkrebs hinweisen. Leipziger Wissenschaftler haben dafür eine Nachweismethode entwickelt und suchen jetzt ein Unternehmen, um gemeinsam einen Testapparat zu entwickeln.

Langwirksames Anticholinergikum bei COPD-Patienten geprüft / Keine Hinweise auf erhöhte SterberateInhalierbare Anticholinergika sind - wie berichtet - nach einer US-Metaanalyse bei COPD-Patienten mit einer höheren kardiovaskulären Ereignisrate assoziiert als Placebo oder andere Arzneien. Das gilt nicht für das langwirksame Tiotropium.

Wenn Patienten auf der Intensivstation mit silberbeschichteten anstatt konventionellen Schläuchen beatmet werden, kommt es offenbar weniger häufig zu schweren Lungenentzündungen. Das berichten US-Forscher aus St. Louis. Allerdings ist eine Silberbeschichtung teuer, so dass der Einsatz dieser Schläuche vorerst von Kosten-Nutzen-Überlegungen abhängen wird, betont Dieter Köhler vom wissenschaftlichen Rat der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP).

Erreger-Resistenzen schwächen die Wirksamkeit von Antibiotika. Neue Substanzen wie Tigecyclin müssen die Lücken schließen."Ließen sich alle Krebskranken heilen, dann stiege die Lebenserwartung der US-Bürger um zwei Jahre. Nach Einführung der Antibiotika hat sich die Lebenserwartung aber um zehn Jahre erhöht." - Dieser Vergleich von US-Infektiologen verdeutlicht den enormen medizinischen Nutzen von Antibiotika (NEJM 319, 1988, 419).