Forschung

Frauen, die in ihrere Freizeit mehr als 41 Stunden pro Woche im Sitzen verbringen, entwickeln mehr als doppelt so häufig eine Lungenembolie wie Frauen, die in ihrer Freizeit weniger als 10 Stunden pro Woche sitzen. Denn körperliche Inaktivität ist eine der Hauptursachen für die Bildung eines Blutpfropfes, der die Lungengefäße verstopfen kann. Darauf machen die Lungenärzte der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) in Berlin aufmerksam.

Wird die Lunge ständig mit Zigarettenrauch oder Stäuben belastet, setzt ein für Autoimmunerkrankungen typischer Entzündungsprozess ein. Forschern am Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI) in Braunschweig ist es nun gelungen, die Rolle derjenigen Immunzellen genauer zu beschreiben, die an der Entstehung chronisch obstruktiver Lungenerkrankungen (COPD) beteiligt sind…

Bürstenzellen können Bitterstoffe, wie sie z.B. in bakteriellen Produkten vorkommen, auf der Schleimhautoberfläche wahrnehmen und über die Ausschüttung von Signalstoffen eine Verlangsamung der Atmung verursachen - also einen Vermeidungsreflex, der das Eindringen von potentiell schädigenden Stoffen in tiefer gelegene Abschnitte des Atmungstraktes verhindert. Das berichten Forscher der Justus-Liebig-Universität Gießen.

Bei Patienten mit arteriellem Lungenhochdruck kann der Lungenkreislauf aufgrund eines übermäßigen Zellwachstums in den Blutgefäßen nicht mehr ausreichend Blut transportieren. In der Folge steigt der Druck in den Gefäßen, und das Herz muss viel mehr Kraft aufwenden, um Blut zur Lunge zu pumpen. Eine Heilung ist bisher nicht möglich. Wissenschaftlern des Max-Planck-Instituts für Herz- und Lungenforschung und der Universität Gießen sind nun einer neuen Behandlungsmethode auf die Spur gekommen.

Patienten und Mediziner des Universitätsklinikums Heidelberg haben an einer neuen Studie mitgewirkt, die gestern in den USA veröffentlicht worden ist. Es geht um eine neue Behandlungsmöglichkeit für Patienten, die unter Lungenemphysemen leiden, einer Form der Volkskrankheit COPD.

Beim Vergleich des Erbguts von Rauchern und Nichtrauchern entdeckten Wissenschaftler im Deutschen Krebsforschungszentrum einen bedeutsamen Unterschied: Das Gen F2RL3, das unter anderem bei der Blutgerinnung eine Rolle spielt, ist bei Rauchern deutlich seltener durch chemische Markierungen stillgelegt. Diese schwächere Markierung des Gens könnte einen ersten Schritt bei der Entstehung von tabakbedingten Herz-Kreislauf-Krankheiten darstellen.

US-Forscher haben in der menschlichen Lunge Stammzellen entdeckt, die nach der Injektion bei Mäusen geschädigte Lungenareale erneuerten. Ob die im New England Journal of Medicine (NEJM 2011; 364: 1795-1806) beschriebene Regenerationsfähigkeit auch auf Patienten mit Lungenkrankheiten übertragbar werden kann, ist jedoch ungewiss.