Forschung

Eine engere Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Klinik durch so genannte translationale Forschung strebt das neu gegründete Comprehensive Pneumology Center (CPC) in München an. Dies dürfte der Lungenheilkunde in Deutschland in den kommenden Jahren entscheidende Impulse geben.

Der Gehalt an Stresshormonen im Blut wie zum Beispiel Cortisol lässt frühzeitige Aussagen zu über den Krankheitsverlauf sowohl von Lungenentzündungen (Pneumonien) als auch von Schlaganfällen und liefert somit klare Entscheidungsgrundlagen für die erforderliche Therapie. Für diese Erkenntnisse wird eine Ärztin am Universitätsspital Basel mit dem Schweizer Latsis-Preis 2009 ausgezeichnet.

Thermo Fisher Scientific Inc. (NYSE: TMO), der weltweit führende Partner der Wissenschaft, gibt heute bekannt, dass der Biomarker B·R·A·H·M·S PCT (Procalcitonin) in die neue S3-Leitlinie zu Epidemiologie, Diagnostik, antimikrobieller Therapie und dem Management erwachsener Patienten mit ambulant erworbenen tiefen Atemwegsinfektionen sowie Pneumonie aufgenommen worden ist. Das von der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF) veröffentlichte Konsensdokument verweist insbesondere bei der chronisch-obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) und der ambulant erworbenen Pneumonie (CAP) auf Procalcitonin (PCT) als Entzündungsparmeter.

Eine Analyse der ausgeatmeten Atemluft eines Patienten kann dazu beitragen, tumorbedingte Prozesse von anderen chronisch-entzündlichen zu unterscheiden und somit Lungenkrebs bereits in einem Frühstadium zu erkennen. Dieses neue Testverfahren wurde von Forschern am Uniklinikum Leipzig entwickelt.

Becherzellen, die schleimproduzierende Zellsorte in den Deckzellschichter der Atemwege, entstehen vermehrt im Laufe von chronischen Atemwegsbelastungen aus anderen Zelltypen, ermittelten US-amerikanische Forscher an Mäusen. Der Nachschub an Drüsenzellen und damit die zunehmende Schleimüberproduktion wird dabei durch ein bestimmtes Signalmolekül angestoßen, berichten Jeffrey Whitsett vom Cincinnati Children's Hospital und seine Kollegen.

Heidelberger Wissenschaftler haben im Tiermodell einen neuen diagnostischen Test für Lungenerkrankungen wie chronische Bronchitis und Lungenüberblähung (Emphysem) entwickelt, der in Zukunft auch am Menschen eingesetzt werden könnte. Damit sollen die krankhaften Prozesse des Lungenumbaus besser erkannt und überwacht werden können.

Für die Diagnose der Schlafapnoe genügt es, zu Hause die nächtlichen Schnarchgeräusche aufzunehmen. Das berichten australische Forscher der Universitäten Queensland http://www.uq.edu.au und japanische Kollegen der Universität Tokushima. Sie entwickelten eine nicht-invasive Methode, die den Besuch des Schlaflabors bei Verdacht auf obstruktive Schlafapnoe überflüssig macht.