COPD und Medikamente

Das Kombinationspräparat Spiolto (Tiotropium/Olodaterol) Respimat darf ab sofort in Deutschland als langwirksame Dauertherapie zur einmal täglichen Inhalation für Patienten mit chronisch obstruktiver Lungenerkrankung (COPD) eingesetzt werden.

Die deutsche Zulassungsbehörde (BfArM) hat Spiolto® (Tiotropium/Olodaterol) Respimat® als langwirksame Dauertherapie zur einmal täglichen Inhalation für Patienten mit chronisch obstruktiver Lungenerkrankung (COPD) in Deutschland zugelassen.

Mit Tiotropium/Olodaterol steht eine neue, 24 Stunden wirksame LAMA/LABA-Fixombination zur Behandlung von Patienten mit COPD kurz vor dem Start. Eine frühzeitige duale Bronchodilatation vermag den Lungenfunktionsverlust wirksam aufzuhalten.

Apotheker sollen gemäß der sog. Aut-idem-Regelung Medikamente gegen kostengünstigere wirkstoffgleiche Alternativen ersetzen. Inhalationstherapeutika sind allerdings nicht beliebig austauschbar! Jeder Wechsel eines Inhalationssystems ist potenziell problematisch und kann zu einer Über- oder Untertherapie führen. Deshalb fordern die Lungenärzte die bei Asthma und COPD eingesetzten Inhalativa grundsätzlich von der Aut-Idem-Regelung auszuschließen und auf die sog. Substitutions-Ausschlussliste zu setzen – so wie dies bereits für Medikamente zur Behandlung von Herzerkrankungen, Immunsuppressiva und Schilddrüsenhormone erfolgt ist.

Zur Behandlung der chronisch-obstruktiven Lungenerkrankung COPD bei mittlerem Schweregrad und wenigen Verschlechterungen (Exazerbationen) scheint die seit Mai dieses Jahres verfügbare Kombination der Wirkstoffe Umeclidinium und Vilanterol keine Vorteile zu bieten. Und für höhere Schweregrade mit mehr Exazerbationen fehlen die Daten.

Der Wirkstoff Nintedanib hat in Europa die Zulassung für die Behandlung der idiopathischen Lungenfibrose erhalten. Studien konnten nachweisen, dass die Therapie mit dem Tyrosin-Kinase-Hemmer das Fortschreiten der chronischen Lungenerkrankung aufhält.

Der Bundesausschuss sollte Inhalativa, die bei Asthma und COPD eingesetzt werden, von der Verpflichtung zur Substitution ausnehmen.Unter Federführung der Deutschen Pharmazeutischen Gesellschaft haben Experten einen Konsens erarbeitet, wonach bei der Behandlung von Asthma bronchiale und COPD jeglicher Präparatewechsel ein potenzielles therapeutisches Risiko darstellt.