Aktuelles

In den letzten Jahren gab es einige Neuentwicklungen in der Diagnostik und Therapie der beiden Volkskrankheiten Asthma und COPD, die jetzt in die Neufassung der beiden Leitlinien eingeflossen sind.Über zehn Jahre sind seit der Publikation der letzten deutschen Leitlinien zur Diagnostik und Therapie von Asthma und COPD aus dem Jahr 2006 verstrichen. Mittlerweile gab es viele Evidenz-basierte Neuentwicklungen in der Diagnostik und Therapie der beiden Volkskrankheiten, die dann Ende 2017 in die Neufassung der beiden Leitlinien eingeflossen sind.

Seit Ende Januar 2018 liegt eine aktualisierte Leitlinie zur chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) vor. Sie unterscheidet sich in einigen Empfehlungen von der internationalen GOLD-Guideline. Einig waren sich die Autoren der Leitlinien hingegen beim Stellenwert inhalativer Glukokortikoide (ICS) – dieser wurde deutlich reduziert. Die Leitlinie wurde, ebenso wie die kürzlich aktualisierte Athma-Leitlinie, beim Kongress der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie in Dresden vorgestellt und diskutiert.

Die Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin e.V. (DGP) hat Ende Januar ihre neue COPD-Leitlinie(1) veröffentlicht und ist damit die erste deutsche Fachgesellschaft, welche die Behandlung mit Endobronchialventilen bei COPD-Patienten mit schwerem Lungenemphysem empfiehlt. "Meine Patienten berichten, dass sie durch die Ventile deutlich an Lebensqualität gewinnen. Die Empfehlung der DGP bestätigt unsere jahrelange positive Erfahrung mit der Ventiltherapie", erläutert Prof. Felix Herth, Pneumologe und Mitautor der Leitlinie.

Nichts schlägt mehr an: Für schwere Lungenentzündungen durch antibiotikaresistente Bakterien gibt es manchmal keine Behandlungsmöglichkeiten mehr. Doch dies könnte sich möglicherweise ändern: Mediziner haben in Tierversuchen erstmals eine Lungenentzündung außerhalb des Körpers erfolgreich behandelt. Das Konzept: Der entzündete Lungenflügel wird entnommen, in einem speziellen System mit einer normalerweise unverträglich hohen Antibiotikadosis behandelt und anschließend wieder rückimplantiert. Auch andere Organe könnten auf diese radikale Weise von Bakterien oder auch Krebszellen befreit werden, sagen die Forscher.

Eine neue Studie zeigt: Die kurzzeitige Erhöhung der Medikamentendosis bei Eintreten erster Erkältungssymptome beugt Krankheitsschüben der COPD vor.Eine akute Infektion der Atemwege ist für COPD-Patienten doppelt gefährlich:Zum einen ist ein solcher Infekt für chronische Lungenpatienten häufig mit einer deutlichen Zunahme der Symptome verbunden.Zum anderen kann eine einfache Erkältung einen allgemeinen Krankheitsschub der COPD (Exazerbation) herbeiführen, der häufig mit einem Krankenhausaufenthalt verbunden ist.

Der K.-pneumoniae-Stamm ST258, der zunehmend für nosoko­miale Infektionen verantwortlich ist, könnte künftig mit einer Immuntherapie bekämpft werden, die US-Forscher jetzt in mBio (2018; 9: e00297-18) vorstellen.Klebsiellen sind in den USA bereits für 10 % aller im Krankenhaus erworbenen Infek­tionen verantwortlich. Besondere Probleme bereitet der Stamm ST258. Er verfügt über eine Carbapenemase, der eine Resistenz gegen die meisten verfügbaren Anti­biotika vermittelt. Eine Sepsis mit ST258 endet zu 30 bis 50 % tödlich.

COPD-Patienten sollten regelmäßig Bewegung und wenn möglich auch Ausdauer- und Krafttraining in ihren Alltag integrieren. Darauf weisen die Lungenärzte der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) anlässlich des 59. DGP-Kongresses vom 15.-17. März in Dresden hin.Ein erstes Anzeichen für die chronisch-obstruktive Lungenerkrankung (COPD) ist Atemnot bei körperlicher Belastung, die Betroffene meist dazu veranlasst, körperliche Anstrengung zu vermeiden.