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Es ist bekannt, dass das Mikrobiom in der Lunge und den Atemwegen mit der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) in Verbindung steht. Welchen Einfluss das Darmmikrobiom hat, haben Forschende nun untersucht – und fanden einen Zusammenhang.

Das Wissenschaftsteam untersuchte die bakterielle Besiedelung des Darmes in einem Mausmodell mit durch Rauchen verursachter COPD. Tabakkonsum wirkt sich auch auf die Zusammensetzung des Darmmikrobioms aus.

Wie bestimmte Pilze verhindern, dass sie nach dem Eindringen in den Körper abgetötet werden, eröffnet möglicherweise einen neuen Angriffspunkt gegen Pilzinfektionen.

Aspergillus fumigatus ist ein Schimmelpilz, der weltweit in der Umwelt vorkommt. Für Menschen mit einem geschwächten Immunsystem kann er zu einer ernsten Gefahr werden: Laut Schätzungen erkranken jedes Jahr mehr als 300.000 Menschen weltweit an einer Invasiven Aspergillose, also einer Infektion mit einem Schimmelpilz der Gattung Aspergillus. 40-90 Prozent der Patienten versterben daran.

Wir könnten zusätzliche 40 Prozent unserer Patienten vom Tabak entwöhnen!“ – Pneumologen fordern in Positionspapier die Finanzierung passender Angebote

Die Deutschen rauchen zu viel: 35 Prozent der Bevölkerung greift aktuell zum Tabak und verursacht durch Folgekrankheiten mittelfristig steigende Kosten im Gesundheitssystem. Dabei haben 70 Prozent aller Rauchenden den Wunsch aufzuhören. Die meisten schaffen es nicht, weil passende Unterstützungsangebote zur Rauchentwöhnung fehlen – aus Kostengründen.

Patienten, die gleichzeitig eine COPD und einen Typ-2-Diabetes aufweisen, sind durch wechselseitigen Einfluss der beiden Erkrankungen aufeinander schwer belastet. So kann z.B. der Dia­betes das COPD-bedingte Morbiditäts- und Mortalitätsrisiko erhöhen.

In Studien mehren sich Hinweise, dass Patienten mit einer solchen Doppeldiagnose von den positiven Effekten neuer Antidiabetika auf die Lungenfunktion profitieren könnten.

Alle vier Minuten stirbt in Deutschland ein Mensch an den Folgen einer Lungen- oder Atemwegserkrankung. Asthma, COPD, Lungenkrebs und Schlafapnoe treten immer häufiger auf.

Es sind alarmierende Zahlen aus dem aktuell erschienenen „Weißbuchs Lunge 2023“, das Ende März auf dem DGP-Kongress vorgestellt wurde: Alle vier Minuten stirbt in Deutschland ein Mensch an den Folgen einer Lungen- oder Atemwegserkrankung. Das Auftreten von Asthma hat in den vergangenen Jahren um 17 Prozent zugenommen, das von chronisch-obstruktiven Lungenerkrankungen (COPD) um acht Prozent, von Lungenkrebs um 33 Prozent und von Lungenembolien um 71 Prozent. Das sogenannte Schlafapnoe-Syndrom, also verminderte Atmung oder Atemstillstände während des Schlafs, verzeichnet sogar einen Anstieg von 92 Prozent.

Das Weißbuch fasst – auch für Patientinnen und Patienten – die aktuellen Eckpunkte der häufigsten Lungenerkrankungen in Deutschland zusammen und erklärt in verständlicher Sprache die medizinischen Hintergründe von den Symptomen über die notwendige Diagnostik bis hin zur Therapie.

...so lautet der Titel eines weiteren neuen Patientenratgebers, des „COPD - Deutschland e.V.“, in dem Jens Lingemann sein Leben mit COPD schildert.

Foto: Jens Lingemann - Ausschnitt aus dem Ratgeber-Titelbild

Als ich vor 23 Jahren die Diagnose „Fortgeschrittene COPD mit ausgeprägtem Lungenemphysem“ erhielt, hätte niemand – am allerwenigsten ich selbst – gedacht, dass ich heute diese Zeilen schreibe. Die mir damals in Aussicht gestellte Lebenserwartung von nur mehr 2 Jahren habe ich mittlerweile  zum Glück bereits um 21 Jahre überschritten. Mit diesem kleinen Auszug aus meiner Lebensreise als COPD- und Lungenemphysem-Patient möchte ich anderen Menschen Mut machen, sich nicht aufzugeben, wenn ein solch schwerwiegende Diagnose gestellt wird.

Vieles kann möglich sein, wenn man die Gegebenheiten akzeptiert und nicht in Lethargie und Selbstmitleid verfällt. Das Wichtigste ist zu lernen, MIT einer schweren Erkrankung zu leben. Das gelingt am ehesten durch Akzeptanz und einem guten Informationsstand. Akzeptanz bedeutet nicht, alles über sich ergehen zu lassen. Es bedeutet, immer das Beste aus der aktuellen Situation zu machen.

Bitte beachten Sie jedoch, dass meine gemachten Erfahrungen und meine Vorgehensweisen in Bezug auf alles, was Sie in diesem Ratgeber lesen, nicht auf Dritte übertragbar sind. Schaffen Sie sich Ihre eigenen Routinen und Erkenntnisse und sehen Sie meine Erläuterungen nur als einen Wegweiser zu einer erstrebenswerten Lebensqualität.

Auszug aus dem Ratgeber:

In den 1960er Jahren war die Luftverschmutzung kein großes Thema. Wohin man blickte, qualmten im Ruhrgebiet die Schornsteine und stießen Unmengen an giftigen Stoffen, wie z.B. Schwefeldioxyd aus. Unzählige Fabriken verpesteten permanent die Luft und alle Flüsse. Die weißen Bettlaken, die meine Mutter im Hof auf die Leine hing, waren am Abend zwar trocken, dafür aber nicht mehr weiß und dass, obwohl wir nur am äußersten Rande des Ruhrgebiets lebten.

1962 befanden wir uns in der ersten „Smog Krise“, einige Tage vor meinem 2. Geburtstag. Tausende Menschen bekamen Atemprobleme und die Todeszahlen stiegen sprunghaft. Niemand prangerte damals diese Missstände an, denn wenn die Schlote rauchten gab es Arbeit und damit Wohlstand.
Solange ich zurückdenken kann und wie es mir erzählt wurde, hatte ich Atemwegsprobleme. Erstaunlicherweise als einziger in unserer Familie, vielleicht nahmen die anderen das deswegen anfänglich nicht ganz so ernst. Es wurde permanent geraucht, in der Wohnung, im Auto, bei Familienfeiern, am Frühstückstisch. Das war völlig normal und niemand störte sich daran.

Bereits im Alter von 3-4 Jahren hatte ich bronchiale Infekte. Meine Eltern brachten mich von einem ratlosen Kinderarzt zu ihrem Hausarzt, der mir den regelmäßigen Aufenthalt in seiner Inhalationskabine verordnete. Danach fühlte ich mich jedes Mal schlecht und bis heute kommt für mich die Inhalationstherapie nicht in Frage, da sich danach mein Befinden verschlechtert. Bis zu meinem 8. Lebensjahr setzte sich das so fort.

Aus der Reihe Informationen für Betroffene und Interessierte können Sie 23 weitere Patientenratgeber zum Thema COPD und Lungenemphysem kostenlos auf der Homepage des Herausgebers lesen oder als Printmedium bestellen:
https://www.copd-deutschland.de/patientenratgeber-online-lesen   
https://www.copd-deutschland.de/patientenratgeber-online-lesen/versandbedingungen  

Quelle: Jens Lingemann, COPD – Deutschland e.V.

Der COPD – Deutschland e.V. wird im Jahr 2023 sämtliche bisher erschienenen Patientenratgeber aktualisieren, überarbeiten und Neuauflagen drucken lassen.

Vier Patientenratgeber aus der 24 Bände umfassenden Reihe: „Informationen für Betroffene und Interessierte“ wurden nun komplett überarbeitet.

Die vier folgenden Ratgeber wurden im Monat März fertiggestellt:

„Lungenemphysem COPD - Leben mit der Krankheit“
„COPD: Auswirkungen auf Psyche und Lebensqualität“
"Sauerstoff - Der Stoff, der Leben möglich macht"
"Compliance Wichtig bei COPD und Lungenemphysem"

Jeder, der seit längerem an einer COPD mit oder ohne Lungenemphysem erkrankt ist, weiß bereits, welche Einschränkungen und Probleme dieses für die gesamte weitere Lebensführung mit sich bringt. Doch was ist mit den Menschen, die vom Lungenfacharzt die Erstdiagnose COPD mit oder ohne Lungenemphysem erhalten haben? Nicht selten kann das zu Unsicherheiten, Zukunftsängsten, Panikattacken und depressiven Stimmungen führen.

Mit unseren Patientenratgebern möchten wir viel Wissenswertes rund um die Thematik anbieten und Wege aufzeigen, - MIT - der Erkrankung leben zulernen.

Im Zusammenhang mit der COPD gibt es viele Fragen, auf die es sehr viele interessante Antworten gibt. Es ist gut, dass die medizinischen Möglichkeiten in der heutigen Zeit soweit fortgeschritten sind, dass man als Atemwegserkrankter ein Leben mit einer hohen Lebensqualität führen kann.

Sämtliche kostenlos bereitgestellten Patientenratgeber können Sie auf der Homepage des COPD - Deutschland e.V. online lesen: www.copd-deutschland.de/patientenratgeber-online-lesen

In gedruckter Form können Sie die kostenlosen Ratgeber beim COPD – Deutschland e.V. bestellen:
https://www.copd-deutschland.de/patientenratgeber-online-lesen/versandbedingungen

Jens Lingemann
COPD - Deutschland e.V.