Aktuelles

Viele Menschen mit schweren Atemwegserkrankungen wie COPD fühlen sich extrem erschöpft. Mediziner:innen bezeichnen dies als Fatique.

Fatigue tritt bei bis zu 95 Prozent der von COPD und interstitiellen Lungenerkrankungen Betroffenen sowie bei bis zu 60 Prozent der Menschen mit Asthma oder Lungenhochdruck auf. Die schwere Erschöpfung beeinträchtigt die gesundheitsbezogene Lebensqualität erheblich.

Eine internationale Forschungsgruppe hat nun untersucht, ob eine sogenannte aufbauenden Bewegungstherapie (englisch Graded Exercise Therapy, GET) die Symptome verbessern kann. .

Die Forschenden werteten Daten aus 76 Studien mit 3.309 Teilnehmenden aus. Diese waren vor allem von COPD und Asthma betroffen. 

Die deutlichsten Verbesserungen wurden durch Ausdauertraining mit oder ohne Krafttraining beobachtet. Einige Daten wiesen außerdem darauf hin, dass die Bewegungstherapie Symptomverschlechterungen (Exazerbationen) vermindern könnte.

Weitere Untersuchungen seien notwendig, um etwa den langfristigen Effekt der aufbauenden Bewegungstherapie zu beobachten, schreiben die Studienautor:innen.

In den ersten Lebensmonaten besiedeln nützliche Bakterien die Atemwege und den Darm von Säuglingen. Die Besiedelung regt die Reifung von Lunge, Darm und Immunabwehr in diesen Organen an.

Eine nordamerikanische Studie konnte nun zeigen, dass Säuglinge mindestens drei Monate Stilldauer benötigen, um das Asthmarisiko im Vorschulalter niedrig zu halten.

Die Forschenden kommen zu folgenden Ergebnissen: Werden Säuglinge vor Ende des 3. Lebensmonat abgestillt oder erhalten Beikost, dann sind dieser im Vorschulalter anfälliger für eine Asthmaerkrankung. Das erhöhte Asthmarisiko lässt sich hierbei an der vorzeitigen Besiedelung der Nase und des Darms mit bestimmten Bakterien vorhersagen.

Forschende haben untersucht, ob der Antikörper Benralizumab bei schweren Asthma- und COPD-Schüben wirkt. Die Ergebnisse sind vielversprechend bei Krankheitsformen, die durch eine erhöhte Eosinophilen-Anzahl im Blut gekennzeichnet sind.

An der aktuellen klinischen Studie nahmen 158 Patient:innen teil, die einen akuten Asthma- oder COPD-Schub erlitten hatten und erhöhte Eosinophilen-Werte aufwiesen. Eosinophile sind eine Unterart weißer Blutkörperchen, die an einer bestimmten Entzündungsart beteiligt sind.

Benralizumab ist ein Antikörper, der genau diese Entzündungsart bekämpft. Seit Anfang 2018 ist Benralizumab in Europa für die Dauerbehandlung von schwerem eosinophilem Asthma bei Erwachsenen zugelassen – nicht jedoch für die Therapie akuter Krankheitsverschlechterungen.

Die Studienautor:innen schlussfolgern aus ihren Ergebnissen, dass Benralizumab eine vielversprechende Behandlungsoption für akute eosinophile Schübe (Exazerbationen) von Asthma und COPD darstellen könnte. Es bietet eine mögliche Alternative zu traditionellen Behandlungen mit Kortikosteroiden, die Nebenwirkungen haben können. Weitere Forschung ist erforderlich, um die langfristigen Vorteile und potenziellen Risiken von Benralizumab bei diesen Erkrankungen zu untersuchen.

Sauerstoffmangel im Blut ist ein Symptom von Lungenhochdruck.

Dass eine Kurzzeit-Sauerstofftherapie einen positiven Effekt auf die Beschwerden haben kann, wurde bereits beobachtet. Forschende haben nun gezeigt, dass eine Langzeit-Sauerstofftherapie die körperliche Fitness der Betroffenen deutlich steigert.

In der Studie untersuchten die Wissenschaftler:innen die Effekte einer Langzeit-Sauerstofftherapie über eine Dauer von zwölf Wochen.

Wie die Forschenden schreiben, führte die Langzeit-Sauerstofftherapie zu einer statistisch eindeutigen (signifikanten) Verbesserung der körperlichen Fitness.  Beim Sechs-Minuten-Gehtest steigerte sich die Leistung der Teilnehmenden, die eine Sauerstofftherapie erhielten, innerhalb von drei Monaten um mehr als 40 Meter. Unerwünschte Wirkungen, die auf die Sauerstofftherapie zurückgeführt werden könnten, wurden laut der Studie nicht beobachtet.

Die Faktenblatt-Reihe „Das Wichtigste in Kürze“ vom Lungeninformationsdienst, gibt einen kompakten Überblick über den aktuellen Stand zu Lungenerkrankungen, Diagnose- und Therapiemethoden.

Ab sofort können Sie sich zwei neue Faktenblätter kostenlos herunterladen: „Schlafapnoe“ und „Inhalation für Kinder“.

Das sogenannte Spike-Protein des Corona-Virus SARS-CoV-2 verbleibt nach einer Infektion im Gehirn. Chronische Entzündungen des zentralen Nervensystems mit entsprechenden anhaltenden Symptomen im Rahmen von Long COVID können die Folge sein.

Forschende von Helmholtz Munich und der Ludwig-Maximilians-Universität München konnten bisher nicht feststellbare Ablagerungen des Spike-Proteins in Gewebeproben von Menschen und Mäusen nachweisen. Dazu nutzten sie eine neuartige, KI-gestützte Bildgebungstechnik.

Die Wissenschaftler:innen gehen davon aus, dass diese Ansammlungen des Spike-Proteins zu den langfristigen Effekten von COVID-19 auf das Nervensystem und Long COVID beitragen können.

Dem Forschungsteam zufolge haben sich 50 bis 60 Prozent der Weltbevölkerung mit COVID-19 angesteckt. Davon entwickeln laut den Studienautoren fünf bis zehn Prozent Long COVID. Dies entspricht rund 400 Millionen Menschen. Die Wissenschaftler:innen sehen Long COVID dadurch als eine gesellschaftliche Herausforderung.

Weitere Studien sind jedoch notwendig, um die Relevanz der Ergebnisse zu bestätigen.

COPD hat sich zu einer Volkskrankheit entwickelt. Allein in Deutschland leben Schätzungen zufolge rund sieben Millionen Menschen mit der Lungenerkrankung – Tendenz steigend. Hauptrisikofaktor ist hierzulande das Rauchen. Doch auch Luftverschmutzung, die Gene und der Lebensstil spielen eine Rolle.

Aktuelle Therapien können nur die COPD-Symptome lindern. Die Suche nach neuen Behandlungsansätzen ist kompliziert, denn COPD ist nicht gleich COPD. Nicht jeder Betroffene erkrankt gleich. Prävention muss das Ziel sein – wie können Risikofaktoren noch besser und früher erkannt werden?

Prof. Yildirim, Direktor am Institut für Lungengesundheit und Immunität bei Helmholtz Munich, erforscht, wie COPD sich aufhalten lässt.

Auf der Homepage des Lungeninformationsdienstes erklärt er die
Ansatzpunkte in einem Video.