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Um die Sauerstoffaufnahme in der Lunge zu optimieren, wird die Durchblutung dieses Organs stets von schlechter belüfteten Bereichen hin zu besser belüfteten Bereichen gelenkt. Das soll verhindern, dass Blut durch die Lunge fließt, ohne sich mit Sauerstoff anzureichern. Wie diese Anpassung der Lungendurchblutung an die lokalen Ventilationsverhältnisse im Einzelnen reguliert wird, haben nun Forscher der Charité–Universitätsmedizin und Kollegen aus Leipzig und Toronto herausgefunden.

Zelluläre Alterungsprozesse spielen für die Entstehung von chronischen Lungenerkrankungen eine wesentliche Rolle. Zu den bislang bekannten Kennzeichen für diese Prozesse haben Münchner Wissenschaftler nun einen weiteren hinzugefügt: Altersbedingte Veränderungen im Bindegewebe zwischen den Zellen könnten ebenfalls zur Entstehung von COPD, Lungenfibrose oder Lungenkrebs beitragen. Mit einem umfassenden Übersichtsartikel in dem internationalen Fachblatt European Respiratory Journal haben sie den derzeitigen Kenntnisstand zusammengefasst.

Mit Tiotropium/Olodaterol steht eine neue, 24 Stunden wirksame LAMA/LABA-Fixombination zur Behandlung von Patienten mit COPD kurz vor dem Start. Eine frühzeitige duale Bronchodilatation vermag den Lungenfunktionsverlust wirksam aufzuhalten.

Für viele Raucher gehört das morgendliche Abhusten zum Alltag. Wenn dann Kurzatmigkeit beim Treppensteigen dazukommt, ist das immer noch kein Alarmsignal - obwohl diese Symptome bereits eine schwere Lungenerkrankung bedeuten könnten.

Patienten mit Asthma und Raucher leiden häufig unbemerkt unter einer sog. Schlafapnoe mit wiederholten Atemstillständen während des Nachtschlafs und sich daran anschließenden, physiologisch erzwungenen Weckreaktionen. Ihr Nachtschlaf ist daher nicht erholsam, was zu Leistungsminderung, Gedächtnisstörungen, Gemütsschwankungen und einer stark ausgeprägten Tagesschläfrigkeit mit erhöhter Unfallgefahr im Straßenverkehr führt. Auf Dauer steigt außerdem der Blutdruck und das Herz nimmt Schaden.

Frauen verstoffwechseln Nikotin schneller als Männer und werden offenbar über andere Auslöser zum Rauchen konditioniert. Deshalb sollten geschlechtsspezifische Unterschiede künftig in Lungenkrebsstudien und Raucherentwöhnungsprogrammen stärker berücksichtigt werden. Das fordern Lungenfachärzte, die sich vor kurzem auf dem Jahreskongress der Pneumologen in Berlin ausgetauscht haben.

Über spezielle Überlappungssyndrome zwischen Asthma und COPD, bzw. Lungenfibrose und Emphysem sowie Möglichkeiten ihrer Erkennung und Behandlung wird Prof. Dr. Helmut Teschler, Ärztlicher Direktor des Westdeutschen Lungenzentrums am Universitätsklinikum Essen einen Vortrag auf dem 8. Symposium Lunge am 12. September 2015 halten.